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Von Milchzahn bis Zahnspange
Füllungen & Co.

Wenn Karius & Baktus zugeschlagen haben, gilt es zu handeln um den Zahn zu retten. Schon als Kind Zähne zu verlieren, ist heutzutage eine vermeidbare Tragödie. Die Gebissentwicklung wäre auf Jahre beeinträchtigt. Doch lohnt sich eine Füllung für Milchzähne? Ja, auch Milchzähne unbedingt behandelt werden, denn sie sind wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne.
Füllungen & Co.
Milchzähne erhalten ist wichtiger, als Sie vermuten!

Die Einstellung, dass bei Milchzähnen die Hygiene und Behandlung vernachlässigt werden kann, weil „die ja eh ausfallen“ ist falsch. Mal abgesehen von schlimmen Schmerzen, die ein kranker Zahn Ihrem Kind verursachen kann: ein kariöser Milchzahn hat möglicherweise langfristig unangenehme Folgen.
Kariesbakterien sind „ansteckend“, d.h. sie übertragen sich auf die anderen Zähne, auch die bleibenden. Besonders ungünstig ist es, wenn durch unbehandelte Karies zu früh eine Zahnlücke entsteht. Die Milchzähne spielen eine große Rolle beim Lernen des Sprechens und des Essens. Sie sollten in dieser Phase fest, vollständig und gesund vorhanden sein. Außerdem haben sie eine wichtige langfristige Platzhalterfunktion: fallen Milchzähne zu früh aus oder sind deformiert, wirkt sich dies auf die Entwicklung der nachrückenden Zähne aus. Sie können schief und krumm werden. Vorsorge und Zahnerhaltung ist daher auch bei Milchzähnen wichtig.

Was kann man für die Zahnerhaltung tun?

Einer beginnenden Karies (Initialkaries) kann entgegengewirkt werden. Anfangs greifen Säuren den Zahnschmelz an. Dies kann sich manchmal als kreidig-weißer Fleck auf dem Zahn zeigen. In diesem Stadium ist eine „Reparatur“, d.h. die Remineralisierung der entmineralisierten Stellen des Zahnschmelzes, noch möglich. Mit einer Zahnreinigung werden sämtliche Zahnbeläge an den angegriffenen Stellen gründlich entfernt und gezielt Fluoridgele zur Remineralisierung aufgetragen. Dafür müssen wir aber diese Stelle am Zahnschmelz möglichst früh erkennen. Deshalb sollte man auch mit Kindern mindestens zweimal pro Jahr routinemäßig zur Zahnvorsorgeuntersuchung gehen! Die Eltern können damit helfen, das Bohren zu vermeiden.

Sind die Kariesbakterien aber schon unter die Oberfläche in den Zahnschmelz eingedrungen, hilft alles nichts: es muss gebohrt werden, um die kariöse Stelle zu entfernen. Dann ist eine Füllung notwendig. Bei Milchzähnen wird oft Glasionomerzement verwendet, gelblich-zahnfarben und nicht so lange haltbar wie eine Kunststofffüllung. Dies wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei bleibenden Zähnen oder noch lange benötigten Milchzähnen, verwenden wir belastbarere, weiße Kunststofffüllungen.

Auch eine Wurzelbehandlung der Milchzähne ist möglich. Ob sie für Ihr Kind sinnvoll ist, klären wir gemeinsam mit Ihnen. In diesem Fall gibt es dann sogar eine Milchzahnkrone! Sie ist aus chirurgischem Stahl und wesentlich günstiger als Kronen für Erwachsene. Sie hilft insbesondere bei Backenzähnen die wichtige Kau- und Platzhalterfunktion zu erhalten.

Ist der Zahn nicht mehr zu retten (oder geht durch einen Unfall verloren), wird ein sog. Lückenhalter, also ein künstlicher Zahn als Platzhalter eingesetzt.

Was müssen Sie zu Kinderkaries wissen?

Der Mineralstoffgehalt von Milchzähnen ist geringer als bei bleibenden Zähnen. Daher sind sie poröser und kariesanfälliger. Der Zahnschmelz der Milchzähne ist deutlich dünner, die Milchzahnnerven sind verhältnismäßig größer als die der Bleibenden und sie liegen dichter unter der Oberfläche. So kann Karies schneller schlimme Schäden anrichten, wie Wurzel und Nerv erreichen und so schmerzhafte Entzündungen oder gar den Zahnverlust auslösen!

Ein besonderes Phänomen ist die sog. frühkindliche Karies („Nuckelflaschenkaries“). Diese Form der Karies ist besonders schmerzhaft und zerstörerisch und ein ernsthaftes Problem im Säuglings- und Kleinkindalter. Ursache für die frühe kariöse Zerstörung ist, dass die Milchzähne beim „Dauernuckeln“ mit Nuckelflaschen oder Schnabeltassen ständig zuckerhaltigen oder säurehaltigen Getränken ausgesetzt sind.

Überlassen Sie also Ihrem Kind die Flasche oder Schnabeltasse nicht zum Dauernuckeln und auch nicht zum Einschlafen. Und geben Sie Ihrem Kind von Anfang an nur ungesüßten Tee oder Wasser.